Reisebericht Almaty/Kasachstan


29.10.2002

Aufenthalt und Vergleichskampf vom 18.-28. Oktober 2002 in Almaty/Kasachstan

Reisebericht

Leider war es uns aus verschiedensten Gründen – überwiegend logistischer Art – nicht möglich, während unseres Aufenthaltes in Kasachstan regelmäßig über unsere Aktivitäten zu berichten.
Nachfolgend jedoch nunmehr die Zusammenfassung der Gesamtveranstaltung:

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Freitag, der 18. Oktober 2002

Da unser Verbindungsflug von Münster-Greven nach Frankfurt/Main bereits um 06.15 Uhr morgens stattfindet, haben wir uns entschieden, uns um 03.00 Uhr an der Shell-Tankstelle an der Sutthauser Straße in Osnabrück zu treffen. Unerwartet munter präsentieren sich dann auch recht pünktlich alle Mitreisenden am vereinbarten Treffpunkt, so dass wir mit unserem Vereins-Bulli sowie zweier PKW Richtung Münster-Greven aufbrechen können.
Nach knapp halbstündiger Fahrt, gegen 03.45 Uhr, treffen wir auf dem Flughafengelände ein und haben nun bis zum Einchecken noch reichlich Zeit, so dass sich der ein oder andere diese mit einer Tasse Kaffee und einem kleinen Snack vertreibt.
Kurz nach 05.00 Uhr können wir dann unser Gepäck aufgeben und pünktlich um 06.15 Uhr starten Bild vergrößern? Bitte klicken wir – etwas beengt in einer Aerospace sitzend – Richtung Frankfurt/Main.
Dort treffen wir pünktlich um 07.20 Uhr ein und haben nunmehr bis 11.15 Uhr reichlich Zeit, uns im Wartebereich bei herrlichem Sonnenschein mit Blick durch große Fensterfronten auf reges Treiben des Flughafenvorfeldes auszuruhen.
Einige nutzen die Gelegenheit auch zum ausgiebigem Bummel durch das riesige Flughafengebäude.
Dem ein oder anderen ist doch eine gewisse Müdigkeit anzusehen, denn geschlafen hat in der Nacht vor dem Treff an sich keiner mehr so richtig.

Gegen 11.00 Uhr besteigen wir dann nach einem Bustransfer über das Rollfeld unseren Lufthansa-Airbus , der pünktlich bei hervorragendem Wetter zum 6,5stündigem Flug nach Almaty abhebt. Der Flug verläuft recht ruhig, einige holen versäumten Schlaf nach und wir landen gegen 22.50 Uhr Bild vergrößern? Bitte klicken Ortszeit (17.50 Uhr in Deutschland) auf dem Flughafen in Almaty.
Hier werden wir bereits von Swetlana und weiteren Gastgebern empfangen, die auch die Einreiseformalitäten kurzfristig regeln, so dass wir dann nach zügigem Passieren der Paßkontrolle mit mehreren PKW unserer Gastgeber zu unserer Unterkunft in Almaty fahren.
Witterungsmäßig ist es kalt aber trocken.

Bei unserer Unterkunft handelt es sich um eine Art Erholungsheim/Sanatorium für Polizeibedienstete; wie man uns versichert, eine sehr sichere Unterkunft in Almaty, was durch das große eiserne Rolltor sowie mehreren Wachsoldaten auch sehr eindrucksvoll dokumentiert wird.
Nach Beziehen der Zimmer, zugegebenermaßen muß man hier anführen, dass mancher angesichts der sicherlich intakten jedoch nicht unbedingt westlichem Standard entsprechenden sanitären Anlagen leicht irritiert wirkt, treffen wir uns noch einmal gegen 00.00 Uhr in der Eingangshalle und verspeisen als kleinen „Mitternachtssnack“ mit Hackfleisch gefüllte fritierte Teigtaschen – eine kasachische Spezialität.
Zu unserer Verwunderung stellen wir fest, dass die Heizungen auf den Zimmern nicht regulierbar sind, sie laufen auf „allen Pötten“. Es ist in Kasachstan völlig normal, dass die Zimmertemperaturen durch Öffnen der Fenster – einer nicht unbedingt energiesparenden jedoch wirkungsvollen Art der Regulierung – beeinflußt werden.
Dennoch fallen gegen 01.00 Uhr alle ziemlich erschöpft ins Bett.

Samstag, der 19. Oktober 2002

Aufstehen ab 08.00 Uhr, um 09.00 Uhr gibt es im Speisesaal unserer Unterkunft Frühstück:
Eine Art Milchreis und einem Schlag Butter oben drauf als Vorspeise, ein Schälchen mit mehreren Scheiben Pferdewurst sowie Reis mit Hackfleisch (natürlich mit viel Fett) bei Weißbrot und reichlich schwarzem Tee.
Das sollte auch in der Folgezeit noch gewöhnungsbedürftig werden! Gegen 10.00 Uhr werden wir von Swetlana und ihren beiden reizvollen Freundinnen Viloletta, die ein eigenes Maniküre-Studio in Almaty betreibt sowie Marina (ist beim kasachischem TV in Almaty mit eigner TV-Schau) sowie Sergej, einem Polizei-Ausbilder, der seinen Kadetten Taekwondo als Nahkampf beibringt und auf den Taekwondo-Weltmeisterschaften 1995 in der Klasse – 84 Kg einen 3. Platz belegte, mit PKW abgeholt.
Das Wetter ist an diesem Tage kühl aber freundlich, teilweise scheint die Sonne.
Als erstes besuchen wir eine koreanische Ausstellung, wo es neben Hifi-Geräten einfach alle mögliche Haushaltsgeräte aus Korea gibt. Die Koreaner sind in Kasachstan eine sehr geschäftstüchtige Minderheit, die sehr erfolgreich im Business aktiv ist.
Bild vergrößern? Bitte klicken Nachdem einige von uns in einer Wechselstube unsere Euro in „Tenge“ (1 Euro = 150 Tenge) eingetauscht haben, geht es dann zu einer Auto-Austellung, auf der es natürlich neben russischen, koreanischen und japanischen Autos auch die deutschen Marken vom Audi A 6 bis zum neuen VW Phaeton gibt.
Aufgrund der Anreise noch ziemlich „down“ genießen wir es, gemütlich an einem Imbiß-Stand zu sitzen und bei Kaffee und Blätterteigtaschen etwas zu „relaxen“.

Bild vergrößern? Bitte klicken Am späten Nachmittag geht es dann weiter zu einem großen Markt, wo wir Obst einkaufen können.Neben allen Sorten von Gemüse und Obst die uns hier durch zahlreiche Händler (auch zum Kosten) offeriert werden, probieren wir an einem Stand noch gesäuerte Pferdemilch als angepriesene Spezialität, bevor wir nach einem Bummel zwischen zahlreichen Fleisch- und Fischständen wieder Richtung Unterkunft fahren.

Auf der Heimfahrt machen sich sicherlich die ersten von uns so ihre Gedanken über die kasachischen Verkehrsregeln – es gibt zwar rote Ampeln, aber so richtig beachtet werden müssen die wohl doch nicht. Ansonsten scheint es ein richtig netter Wettbewerb zu sein, laut hupend auf die Fahrbahn überquerende Fußgänger zuzufahren und wehe, die springen nicht schnell genug beiseite. Und wenn die 3 in eine Richtung führenden Fahrspuren vor einer Ampel voll sind, schafft man es immer noch eine 4 oder gar 5 Spur aufzumachen, mit der man sich in den Kreuzungsbereich hinein drängelt.
Aber auch dieses scheint offensichtlich völlig normal zu sein, denn aufregen tut sich hier niemand.
Ich denke nur an Daniel, der gerade erst in Deutschland seine 1. Fahrstunde absolviert hat – hoffentlich nimmt er sich hier nicht zu viel der kasachischen Verkehrsregeln an.
Und wie ich später wieder zu Hause erfahre, ist es dann doch wohl passiert – hat er doch an einem Kreisel in GMHütte während seiner 2. Fahrstunde zum Mißfallen seines Fahrlehrers den ersten Radfahrer „plattmachen“ wollen.
Bild vergrößern? Bitte klicken Nach dem Abendessen in der Unterkunft – Alexander, Axel, Sergej, Swetlana, Violetta sowie Igor (Alexanders Freund, aus Karaganda angereist) und Wolfgang haben auswärts bei einem Koreaner gegessen und sind anschließend noch zum Kaffeetrinken in ein großes Geschäft gefahren – und Ausruhen geht es dann um 24.00 Uhr in die Disko in Almaty/City; um 04.30 Uhr sind wir wieder in unserer Unterkunft.

Sonntag, der 20. Oktober 2002

Nach dem Frühstück um 09.00 Uhr morgens fahren wir zur Taekwondo-Schule unserer Gastgeber, Bild vergrößern? Bitte klicken wo nach aus Studienzwecken erfolgter Untersuchung unserer Athleten durch eine an der Universität für Sport und Tourismus in Almaty dozierende Ärztin und Filmaufnahmen eines Fernsehsenders, unsere 1. Trainingseinheit stattfindet.
Freundlich begrüßt werden wir im Eingangsbereich durch ein von den Kindern der Schule gemaltes Transparent mit den Worten: „Herzlich willkommen Akademie Polizeisportverein!“.

Daneben finden wir auch unser Veranstaltungsplakat von unserem Vergleichskampf in GMHütte im Eingangsbereich an einer Tafel hängend vor. Offensichtlich ist der Vergleichskampf auch hier in bleibender Erinnerung geblieben.
Nicht nur die Reisestrapazen, sondern auch die lange Nacht und die Nahrungsumstellung machen sich jetzt bei einzelnen schon bemerkbar.
Nach Ankunft in unserer Unterkunft sowie Einnahme des Mittagessens haben wir unsere 1. Mannschaftsbesprechung, in der wir diverse Reglements einführen und auch überein kommen, angesichts der Klimaumstellung verstärkt konditionelle Aspekte im morgendlich anvisiertem Training zu berücksichtigen.
Bild vergrößern? Bitte klicken Die Luft ist angesichts der höheren Lage Almatys (775 m) einfach dünner, daneben herrscht hier tagsüber ziemlicher Smog.
Gegen 14.30 Uhr werden wir wieder durch Swetlana und Sergej zu einem Ausflug in die Berge rund um Almatys abgeholt;
wir fahren zu einem großen Eisstadion, in dem anläßlich der Olympiade in Moskau diverse Wettkämpfe stattfanden.
Es ist sehr kalt, teilweise kommt die Sonne durch.

Auf dem Rückweg machen wir noch Halt an einem großen Einkaufsgeschäft, neben einem großen Supermarkt gibt es in den oberen Etagen des Geschäfts viele kleine Geschäfte/Boutiquen und auch ein speziell von Jason und Niko anvisiertes „Step-Dance-Gerät“, das allerdings mangels Zeit nicht mehr ausprobiert werden kann, da es durch Schaulustige dicht umlagert ist.
Darüber hinaus kriegt Jason etwas „Panik“ – seine Mütze hat ihm offensichtlich jemand von hinten aus einer Menschenmenge vom Kopf gerissen.
Der Tag scheint gelaufen, doch urplötzlich ist die Mütze auf seltsame Art und Weise wieder da und damit scheint fast wieder alles im Lot zu sein.
Gegen 17.00 Uhr treffen wir wieder in unserer Unterkunft ein und verweilen hier bis 18.15 Uhr.
Bild vergrößern? Bitte klicken Bild vergrößern? Bitte klicken Dann geht es weiter in ein Casino, in dem wir unser Abendessen einnehmen und uns den Spielbetrieb ansehen können, bevor wir bei klarem Wetter auf einen Berg oberhalb Almatys fahren, von dem wir eine herrliche Aussicht über Almaty bei Nacht haben.
Während einige nur den wunderschönen Ausblick genießen, bietet Jason akrobatische Einlagen auf einer Mauer der Aussichtsplattform.

Bevor wir zurückfahren messen sich Sergej, Alexander und Wolfgang noch im sportlichen Schießen, was Alexander als „Zivilist“ vor einem Gleichstand von Sergej und Wolfgang für sich entscheiden kann – alle Achtung!
Um 22.15 Uhr sind wir dann wieder ziemlich geschafft in unserer Unterkunft und stellen fest, dass uns das umfangreiche Programm unserer Gastgeber doch ziemlich schlaucht und wir uns am Montag, den 21.10.02, wie auch nach der zweitägigen Eingewöhnungsphase vorgesehen, mit täglichem Training auf den Vergleich am Samstag, den 26.10.02, vorbereiten müssen.

Montag, den 21. Oktober 2002

Nach dem Frühstück um 09.00 Uhr ist für alle Lauftraining angesagt; Niko, Daniel, Philipp und Wolfgang haben offensichtlich durch Ernährungsumstellung bedingte Magenprobleme. Das Wetter ist herrlich, die Sonne scheint, es dürfen so um die 20 Grad sein. Bevor wir zu einem Ausflug in die Berge mit Swetlana und Sergej aufbrechen, suchen wir vorab noch eine Bank auf, in der einige ihre US-Traveller-Checks einlösen können und danach einen kleinen Taekwondo-Sportladen, in dem sich einige von uns Taekwondo-Schuhe kaufen.
Jan darf hier noch auf einem in dem Laden von unserem Vergleichskampf im März 2001 in GMHütte hängenden Plakat ein Autogramm geben; wie er später eingesteht, sein erstes!
Nicht nur das Plakat erinnert an unseren im März 2001 in GMHütte stattgefundenen Vergleichskampf gegen das kasachische Team, nein – auch eine überreichte Ehrentafel weist auf diese Begegnung hin. Dann geht es mit den PKW in die Berge oberhalb Almatys, vorbei an dem Eisstadion. An einigen Steigungen muß Swetlanas „Koreaner“ sowie Sergejs Toyota-Bus ganz schön kämpfen. Bild vergrößern? Bitte klicken Bild vergrößern? Bitte klicken Bei rund 3000 m haben wir dann einen großen Parkplatz erreicht, von dem es mit der Seilbahn auf den Berg geht. Leider ist heute nur die Seilbahn des ersten Teilstückes zur Spitze des über 4000m hohen Berges in Betrieb, so dass wir nach der rund 10minütigen Tour mit dem Sessellift inmitten einer prachtvollen Schneelandschaft einen Stop einlegen müssen. Der Schnee reizt einfach zu einer kleinen Schneeballschlacht und so fliegen die ersten „Geschosse“ durch die Luft.
Nach 30 Minuten geht es wieder abwärts, von der Bodenstation zu Fuß zu einer toll gelegenen Terrasse, auf der wir essen. Es gibt alles – Fleisch vom Grill, Salate und gar Pommes.
Wolfgang kann sich hier seiner Magenprobleme entledigen, darf er doch als Trainer privilegiert, Bild vergrößern? Bitte klicken
erstmals Erfahrungen mit der auf wundersame Art und Weise heilenden “russischen Apotheke“ machen. Und siehe da, nach weiterer kontinuierlicher Anwendung in der Folgezeit, sind die Magenprobleme fast gänzlich verschwunden.
Niko, Daniel und Philipp haben als Sportler leider nicht dieses Glück, sie müssen noch einige Tage später „Ratiopharm“ genießen.
Einzig Jason darf sich unter Ausnutzung seiner wahrlich beeindruckenden jederzeit zu verschiedensten Anlässen abrufbaren akrobatischen Fähigkeiten die Wirkung der „russischen Apotheke“ erschmeicheln.

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Gegen 17.00 Uhr wird es nach Untergang der Sonne hinter den Berggipfeln zunehmend kühler, so daß wir den Heimweg antreten;
unterbrochen von einer kleinen Party auf einem Parkplatz und dem Feststellen unterschiedlichster Reitkünste auf kasachischen Vierbeinern am Eisstadion.

Während Alexander, Axel und Wolfgang mit Swetlana zu einem großen Einkaufszentrum in Almaty/City fahren und dort ein Cafe aufsuchen, fahren unsere Sportler mit Sergej zu dessen Taekwondo-Halle, um dort einem Kindertraining beizuwohnen.
Jan kommt hier in Genuß eine kleine Rede für die Kindergruppe halten zu dürfen, bevor sich Niko und Jason mit einer kleinen Breakdance-Einlage bei den begeisterten Kindern zum Abschied bedanken.
Danach fahren unsere Sportler auch alle in das Einkaufszentrum und bummeln hier noch etwas durch die Gegend oder kaufen Diverses ein. Gegen 21.00 Uhr geht es dann in die Unterkunft. Auf dem Weg dorthin fahren wir noch einen Postladen mit Internetanschlüssen an, um für unsere PSV-Internetseiten einen kleinen Zwischenbericht zu fertigen. Leider klappt die Versendung per Internet nicht und auch das vorhandene Faxgerät streikt beim Absenden des Berichtes. Schade – die Arbeit war zunächst umsonst!

Dienstag, der 22. Oktober 2002

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Nach dem Frühstück geht es um 11.00 Uhr zu einem Empfang durch den Direktor der Universität für Sport und Tourismus, der Universität, an der Swetlana auch Taekwondo lehrt, nach Almaty/City.
Das Wetter ist frühlingshaft, die Sonne scheint.
Niko ist wegen seiner Magenprobleme völlig fertig und bleibt in der Unterkunft.
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In der Zeit zwischen 12.15 Uhr und 14.00 Uhr ist Training in einer Karate-Schule angesagt, dessen Inhaber ein guter Freund von Swetlana ist. Es handelt sich hierbei um die größte den Kyokushinkai-Stil praktizierende Karate-Schule in Almaty.

Bild vergrößern? Bitte klicken Nach dem Training haben wir um 15.00 Uhr bereits wieder den nächsten Termin im Deutschen Haus, wo uns auch der Deutsche Botschafter in Kasachstan, Rainer Körting, begrüßt und eine Stunde mit uns verbringt. Nach Kaffee, Tee und Schokolade sowie Plätzchen geht es in das Deutsche Theater, wo wir um 17.00 Uhr eintreffen.

Bild vergrößern? Bitte klicken Interessant ist die Unterhaltung mit den Schauspielern und dem Regisseur, die alle deutsch sprechen und über ihr Theater und ihre Arbeit berichten.
Die Gunst der Stunde nutzen wir und laden alle herzlichst zu unserem Wettkampf am Samstag ein, da wir uns ziemlich sicher sind, hiermit den wohl einzigen deutschen Fanclub rekrutiert zu haben.

Nachdem Jan und Jason in einem kleinen Sparringskampf unseren Sport noch kurz auf der Theaterbühne vorstellen und wir auf einem alten als Bühnendekoration dienenden Traband noch ein Erinnerungsfoto schießen, geht es zum Training einer Kindergruppe in Swetlanas Taekwondo-Schule.
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Die Zeit im Deutschen Theater konnten wir nutzen, um Philipp, der sich auch seit 2 Tagen mit Magenproblemen herumplagt und kreislaufmäßig auch ziemlich abgebaut hat, durch Sergej zur Unterkunft zurückfahren zu lassen um auf einem Weg Niko zu holen, der dann im Deutschen Theater auch einigermaßen erholt erscheint.
Nach Verabschiedung fahren wir einen MC Burger an und dinieren bei wohlschmeckender Pizza sowie Cola.
Zurück vor der Unterkunft ist spontan erst einmal „Straßenparty“ vor unserer Unterkunft angesagt; zu „heißen Rhythmen“ aus dem Auto tanzt alles völlig gelöst herum.
Den Wachsoldaten gefällt die willkommene Abwechslung, die auf der gegenüberliegenden Bild vergrößern? Bitte klicken Bild vergrößern? Bitte klicken Straßenseite den Verkehr kontrollierenden Polizisten stört das genau so wenig wie die Insassen des Sanatoriums in dem wir untergebracht sind und nette kasachische Passantinnen lassen sich animiert durch heiße Musik zum Mitmachen hinreißen.
Wir stellen uns anschließend die Frage, ob das vor einem deutschen Sanatorium bei uns zu Hause auch so möglich wäre? Aber wir wissen ja und hören es öfter: „Kein Problem!“
In unserer Unterkunft endet der Tag mit einer Mannschaftsbesprechung in der wir u.a. auch eine geplante Vorführung durch uns am Wettkampftage durchsprechen.

Mittwoch, der 23.Oktober 2002

Nach dem Frühstück ab 09.00 Uhr haben wir noch bis kurz vor 11.oo Uhr an diesem Morgen Zeit, bevor wir zum Training in der Karate-Schule abgeholt werden.
Wir haben Top-Wetter, es ist angenehm warm, ca. 22 Grad und die Sonne scheint.
Viele unserer Wettkämpfer haben Probleme mit der Muskulatur, zudem haben Niko, Daniel sowie Philipp noch Probleme mit dem Magen.
Nach dem Training geht es dann zum Mittagessen zurück in unsere Unterkunft.
Nach dem Mittagessen fahren wir zum koreanischen Haus, welches wir besichtigen und uns über die Arbeit vor Ort informieren können. Das koreanische Haus bietet für hier lebende Koreaner verschiedenste Kurse an, verfügt über eine große Bibliothek mit koreanischer Literatur und hat auch ein eigenes Theater. Zu unserer Überraschung wesentlich größer als das Deutsche Theater. Daneben gibt es eine Trainingshalle, in der gerade einige koreanische Jugendliche den Umgang mit den traditionellen Trommeln durch eine eigens aus Korea eingereiste Lehrerin vermittelt bekommen; ansonsten wird die Halle für Taekwondo-Training unter koreanischen Lehrern genutzt.
Bild vergrößern? Bitte klicken Bild vergrößern? Bitte klicken Nachdem wir kurz dem Musikunterricht beigewohnt haben, sitzen wir nunmehr selbst auf dem Boden und üben die ersten Takte mit den koreanischen Trommeln; die Lehrerin ist hervorragend, irgendwie hat sie es in kürzester Zeit fertiggebracht, dass wir mit den Trommeln die ersten Takte hinkriegen.

Wir bedanken uns für diese kleine Lektion koreanischer Kultur, informieren uns im koreanischen Haus noch kurz über die Jugendarbeit und fahren dann in ein großes Einkaufszentrum.
Hier haben wir etwas Zeit und bummeln in Kleingruppen durch die Geschäftsetagen.
Bild vergrößern? Bitte klicken Gegen 18.00 Uhr sind wir in unserer Unterkunft zum Abendessen
Gleich um 19.00 Uhr geht es wieder los – Abfahrt zum koreanischen Haus, um dort einem Taekwondo-Training beizuwohnen.
Rund 40 Kinder trainieren hier unter einem koreanischen Trainer mit für uns doch recht ungewöhnlichen und undenkbaren Trainingsmethoden – aber was soll es, den Kindern gefällt es sichtlich und den zuschauenden Eltern offensichtlich auch.

Bild vergrößern? Bitte klicken Wie heißt es doch so schön: „Andere Länder, andere Sitten!“
Nachdem wir noch kurz beim Training der Jugendlichen/Ewachsenen zugeschaut haben, und uns dann von der Trainingsgruppe alle persönlich verabschiedet haben, geht es zurück in die Unterkunft.
Den Abschluß des Tages bildet ein gemütliches Beisammensein mit der Mannschaft in einer Sitzecke auf einer der Unterkunftsetagen.

Donnerstag, der 24. Oktober 2002

Nach dem Aufstehen und Frühstück gegen 09.00 Uhr haben wir bis zur Abfahrt zum Training um 10.30 Uhr noch etwas Zeit.
Das Wetter ist wieder einmal herrlich, es ist warm (ca. 22. Grad) und die Sonne
scheint.
Um 11.00 Uhr treffen wir vor der Halle ein und werden dort von Swetlana und einen TV-Kamerateam bereits erwartet.
Nachdem unsere Begrüßung aufgenommen wurde, geht es in den Trainingsraum, wo Swetlana und Bild vergrößern? Bitte klicken Wolfgang kurz interviewt werden und dann einige Aufnahmen unserer Sportler gemacht werden
Christian leitet an diesem Morgen das Training und man ist zuvor übereingekommen, dass bei vielen aufgrund des doch recht stressigen Programmes und der Ernährungs- und Klimaumstellung eine sehr intensive Aufwärmphase erforderlich ist. Aus diesem Grunde paßt es uns nicht so gut, dass das Fernsehteam natürlich sofort – da unter Zeitdruck stehend – einige Techniken und Kampfszenen aufnehmen möchte.

Jan und Jason führen einen kurzen Sparringskampf durch, so dass wir nach einigen zuvor aufgenommenen Tritten gegen die Pratze das TV-Team zufrieden stellen können. Nach dem Training und dem Duschen gibt es dann wieder die beinahe obligatorischen Multi-Vitamintabletten für alle Wettkämpfer und für die durch Magenprobleme Geplagten zusätzlich einige Mittelchen, wobei sich die Tropfen als Favorit, als echter „Renner“, herauskristallisieren.
Obwohl wir eine umfangreiche Ausstattung mitgenommen haben, gehen die Mittelchen für Magen und Darm so langsam doch aus und wir machen uns erste Gedanken zum Haushalten und hoffen, bis Samstag wieder alle „auf dem Damm“ zu haben.
Hoffentlich gibt es nicht noch einen „Nachzügler“ mit Magenproblemen!?
Bild vergrößern? Bitte klicken Anschließend machen wir mit dem Besitzer der Schule und einigen Sportlern noch Fotoaufnahmen, tauschen kurz kleine Präsente aus und bedanken uns für die eingeräumten Trainingszeiten, denn am Freitag, den 25.10.02, sind alle Sporthallen, Sportschulen, etc. in Almaty geschlossen; an diesem Tage ist Nationalfeiertag und wir können die Trainingshalle leider nicht nutzen.

Auf dem Weg zum Mittagessen in ein Restaurant am Rande Almatys, fahren wir zuvor noch an einem Sportgeschäft vorbei, dessen Besitzer ein guter Freund von Swetlana ist.
Bild vergrößern? Bitte klicken Wir werden freundlich vor dem Geschäft begrüßt und bekommen im Geschäft kleine Präsente, bevor wir nach Fotoaufnahmen mit dem Personal weiter zum Restaurant fahren.
Das Essen heute Mittag im Restaurant hat Andrej, ein Trainer aus dem Team von Swetlana, arrangiert.
Andrej scheint sehr guten Geschmack zu haben, denn es handelt sich um ein echtes Feinschmecker-Restaurant und demzufolge genießt auch jeder das Essen.

Nachdem wir uns beim Inhaber des Restaurants für das eigens angerichtete Essen und die Einladung bedanken, geht es weiter zu einem großen Basar.
Hunderte von kleinen Geschäften, oftmals nicht größer 6-8 qm in riesigen Hallen mit geradezu endlosen Gängen, laden zum Einkaufsbummel ein.
Unser Geld haben wir vorher gut verstaut, denn Sergej hat uns vorab darauf hingewiesen, dass hier echte Profis als Taschendiebe am Werke seien. Doch diese lassen uns heute unbehelligt – wir haben natürlich auch besonders aufgepaßt.
Nachdem Daniel noch recht günstig eine Lederjacke ersteigern kann, geht es zurück in die Unterkunft.
Alexander, Axel und Wolfgang werden durch Swetlana zum Abendessen auf Einladung des Direktors der Universität abgeholt; vorab geht es jedoch noch zur Trainingshalle von Swetlana, wo sich die Kindergruppe mit einer einstudierten Vorführung auf den Vergleichskampf am Samstag (26.10.02) vorbereitet.
Die Disziplin und das Zusammenwirken der einzelnen Gruppen ist schon sehr eindrucksvoll; Swetlana scheint auch sichtlich zufrieden und weiter geht es dann zum Essen in ein koreanisches Restaurant, wo wir auch kurz Bekanntschaft mit dem koreanischen Konsul – ebenfalls ein guter bekannter Swetlanas – machen können.
Unsere Mannschaft schaut sich zeitgleich das Training einer Kindergruppe unter Andrej in einer anderen Trainingshalle an.
Mit einer vorab gekauften „Schwarzwälder Kirschtorte“ klingt der Abend bei Swetlana in deren Wohnung aus; anschließend geht es zurück zur Unterkunft.

Freitag, den 25. Oktober 2002

Wieder einmal herrliches fast frühlingshaftes Wetter.
Nach dem Frühstück geht es in Richtung Swetlanas Trainingshalle, wo wir erstmalig mit dem kaschischen Team zusammentreffen sollen.
Das sonst übliche morgendliche Training muß heute leider ausfallen, denn es ist Nationalfeiertag und die Sportschulen haben alle geschlossen.
Bild vergrößern? Bitte klicken Vor der Halle von Swetlana in der Innenstadt von Almaty stoßen wir dann erstmalig auf das Wettkampfteam unserer Gastgeber; alles sehr junge Leute, von dem Vergleich bei uns in Georgsmarienhütte im letzten Jahr ist nur noch Serkin (- 67 Kg) dabei, der morgen in der Klasse – 72 Kg gegen Niko kämpfen wird.
Nach der gegenseitigen Begrüßung geht es dann sogleich mit dem Gastgeberteam in mehreren PKW in einen Nationalpark ausserhalb Almatys, vorbei an dem am Stadtrand liegenden Flughafen.
Unterwegs werden wir zwar durch die Polizei angehalten, aber Sergej fährt hinten, hat alles im Blick und regelt alles kurzfristig „kraft Amtes“, während Swetlana den Polizisten noch schnell ein paar Eintrittskarten für die Veranstaltung morgen in die Hand drückt.
Tja, hier in Kasachstan geht so etwas alles viel einfacher als bei uns, wie wir schon so manches Mal feststellen konnten!
Wir fahren ca. 90 Minuten mit den PKW bei herrlichem Sonnenschein durch weitläufige Landschaften, kommen hierbei durch einige kleinere Ortschaften, in denen der Kontrast zu Almaty sehr deutlich wird:
Am Straßenrand riesige Gemüse- und Obstberge, die durch Bild vergrößern? Bitte klicken die Landbewohner zum Kauf angeboten werden, Kühe manchmal mitten auf der Straße stehend, Bauern mit Eselkarren, die Bäume, Sträucher und sonstiges entlang der Straße transportieren.
Und dann treffen wir in dem Nationalpark ein; eine wunderschöne Landschaft mit angrenzenden Bergen.
An einer großen Statue halten wir an, genießen die herrliche Landschaft, das schöne beinahe sommerliche Wetter und machen an der Statue mit den beiden Mannschaften einige Fotoaufnahmen.
An der Statue treffen wir auch eine deutsche Familie, welche Georgsmarienhütte kennt und über den Vergleichskampf am morgigen Tag etwas im kasachischen Fernsehen gesehen hat.
Im kurzen Gespräch mit diese Familie erfahren wir dann auch, dass das Geiseldrama im Moskauer Theater zwischenzeitlich beendet sei und man den Attentäter in Amerika gefaßt habe. Von alle dem haben wir fast gar nichts mitbekommen, denn bei uns in der Unterkunft können wir lediglich das kasachische Fernsehen empfangen und mit der Sprache klappt es nun mal noch nicht so ganz.
Bild vergrößern? Bitte klicken Bild vergrößern? Bitte klicken Kurze Zeit später treffen wir an der Picknickstätte ein; große Fleischspieße über offenem Feuer, frisches Gemüse und Fladenbrot, dazu Wasser, Cola sowie Fanta.
Swetlanas Eltern haben seit dem frühen Morgen das Essen für uns zubereitet und versorgen uns nunmehr fürsorglich.
An großen hölzernen Bänken und Tischen genießen wir das frisch zubereitete Essen.
Nachdem wir uns in der Gegend zu Fuß umgeschaut haben und uns von Swetlanas Eltern recht herzlich bedankt und verabschiedet haben, geht es weiter durch den Park.
An einem Gebirgsbach halten wir an und erkunden die nähere Umgebung. Am späten Nachmittag geht es wieder zurück nach Almaty.
An der Sporthalle Verabschiedung von der kasachischen Mannschaft und zurück in die Unterkunft.
Noch satt von dem Picknick, geht kaum einer zum Abendessen.
Swetlana, Marina, Sergej, Alexander, Axel und Wolfgang besprechen im Speisesaal die Veranstaltung am kommenden Tag, während die Mannschaft in einem Aufenthaltsbereich auf dem Flur für die geplante Vorführung durch uns während der Wettkampfveranstaltung übt.
Gegen 20.00 Uhr verlassen uns Swetlana, Marina und Sergej, da sie für morgen noch einiges vorzubereiten haben.
Auf dem Flur schauen wir uns die geplante Vorführung noch einmal an, setzen uns dann noch etwas zusammen, bevor es heute recht früh zum Schlafen geht. Körperlich sind die meisten zwischenzeitlich wieder einigermaßen drauf – hoffentlich bekommt morgen nicht noch einer akute Magenprobleme, denn unsere Medikamente für den Magen gehen so langsam aus!

Samstag, den 26. Oktober 2002

Am heutigen Tag findet die Wettkampfveranstaltung statt;
witterungsmäßig ist es etwas kühler als an den Tagen zuvor, aber insgesamt herrschen recht angenehme Temperaturen, es ist heiter.
Morgens ist keinerlei Programm, nach dem Frühstück halten wir uns in der Unterkunft auf; einige unterhalten sich auf dem Flur, anderer wiederum ruhen noch etwas auf den Betten.
Es ist heute zwar Samstag, das scheint unsere Arbeitssoldaten, die das Treppenhaus renovieren, nicht weiter zu stören; bereits seit den frühen Morgenstunden hämmert man kräftig drauf los und klopft den Putz von den Wänden.
Mit Swetlana haben wir am Abend zuvor abgesprochen, dass wir gegen 13.30 Uhr abgeholt und zur Veranstaltungshalle gefahren werden.
Um 17.00 Uhr soll die Veranstaltung dann beginnen.
In der Unterkunft kommen wir überein, dass wir uns aus der Stadt vor dem Wettkampf noch einmal „energiespendende“ Pizzen zu Mittag holen.
Axel ist an diesem Morgen zum von Sergej als Kampfrichterobmann des kasachischen Taekwondo-Verbandes veranstaltetem Kampfrichterseminar, soll er doch während des Vergleichskampfes aus Objektivitätsgründen als Punktrichter fungieren Andreas (neben Alexander der einzige der russisch spricht und schon so manches Mal während unseres Aufenthaltes kurzfristig als Dolmetscher eingesprungen ist!) und Wolfgang fahren in die Stadt.
Beide kommen über ein, dass Andreas vor der Unterkunft ein Auto als „Taxi“ anhält und mit dem Fahrer den Preis aushandelt; Wolfgang darf nichts sagen, denn dass würde beide als Touristen entpuppen und der ausgehandelte Fahrpreis würde rapide in die Höhe schnellen.
So geplant so geschehen – Andreas hält einen PKW an, spricht kurz mit dem Fahrer, handelt den Preis aus und dann fahren wir auch schon bereits los.
Wolfgang sitzt hinten und beißt sich auf die Lippen – nur nicht als Tourist auffallen!
Da der Fahrer weder unseren anvisierten MCBurger kennt, in dem wir bereits Dienstag gegessen haben und wir ihm den Weg auch nicht erklären können, scheint das ganze Unterfangen anfänglich nicht sonderlich von Erfolg gekrönt.
Wir kriegen zwar so manchen Pizzaladen präsentiert, aber eben nicht den von uns doch so sehnsüchtig gesuchten MCBurger.
Und dann klappt es doch noch, eine nette Kellnerin eines Hotelrestaurants gibt uns den entscheidenden Tipp und so ordern wir im MCBurger 5 Familien- und 3 kleine Pizzen, angereichert mit einer Portion Pommes für jeden. Na, wenn das nicht reicht!
Während wir auf die Bestellung warten und der Pizzabäcker es besonders gut mit uns meint und alle Pizzen doppelt belegt, werden wir durch die Geschäftsführerin kurz der Inhaberin des Ladens vorgestellt, die auch schon von unserem Aufenthalt und dem bevorstehenden Vergleichskampf aus den Medien gehört hat.
Und dann geht es vollbeladen wieder mit unserem „Taxi“ zurück. Der Fahrer hat die ganze Zeit vor dem Laden gewartet, was den Preis unwesentlich erhöhte.
In der Unterkunft angekommen, wird auf dem Flur sitzend zu Mittag gegessen.
Bild vergrößern? Bitte klicken Bild vergrößern? Bitte klicken Da es doch wohl alles etwas viel ist, kann Andreas den Arbeitssoldaten auch einige Pizzen abgeben, die dankbar eine Arbeitspause einlegen.
Um 15.00 Uhr, Swetlana hatte Alexander vorab mitgeteilt, das es etwas später wird, werden wir dann abgeholt und zur Halle gefahren.
Während wir dort eintreffen, wird die Halle gerade nach einem beendeten Fußballspiel umgebaut. Die Sportler ziehen sich bereits um, während Axel, Alexander, Violetta, Igor (Alexanders Freund aus Karaganda) und Wolfgang in einem benachbarten Bistro noch einen Kaffee trinken.
Hier treffen wir auch erstmalig auf Violettas Freundin, einer leibhaftigen „Miss Kasachstan“, die auf der letzten „Miss-World-Wahl“ den 2. Platz belegt hat und heute abend gemeinsam mit einem bekannten Radio-/Fernsehmoderator die Begrüßungszeremonie moderiert. Und dann ist es soweit – die Halle ist mit gut 1000 Zuschauern sowie einer vollbesetzten VIP-Tribüne ausverkauft, 3 Fernsehsender nehmen die Veranstaltung auf und Miss „Kasachstan“ eröffnet gemeinsam mit dem Moderator die Veranstaltung. Nach mehreren Ansprachen vom Präsidenten des kasachischen Taekwondo-Verbandes, dem Präsidenten der Universität für Sport und Tourismus, den Konsulen der koreanischen und deutschen Botschaften und der von Wolfgang ausgesprochenen Einladung eines kasachischen Taekwondo-Teams im kommenden Jahr nach Georgsmarienhütte zu einem erneuten Vergleichskampf, dem Abspielen der kasachischen und deutschen Nationalhymnen und einer spektakulären Vorführung eines sich aus mehreren Gruppen zusammensetzenden großen Demonstrationsteams, beginnt der Vergleich.
Bild vergrößern? Bitte klicken Bild vergrößern? Bitte klicken Bild vergrößern? Bitte klicken
Joachim in der Klasse – 84 Kg eröffnet die Begegnung und kann den 1. Kampf an diesem Abend klar nach Punkten für uns entscheiden.
Unsere Rechnung ist aufgegangen – konnten wir doch den Ablauf der Kampfpaarungen tagszuvor im Gespräch mit Swetlana und Sergej bestimmen und haben für den 1. Kampf eine unserer oberen Gewichtsklassen gewählt, wohlwissend, dass das kasachische Team hier nicht so das Potential wie in den unteren Gewichtsklassen auffahren kann. Doch dann stößt in der 2. Begegnung Niko in Bild vergrößern? Bitte klicken der Klasse – 72 Kg auf den „härtesten Brocken“, einen international sehr erfolgreichen Wettkämpfer, der unberechenbar aus allen möglichen Situationen das gesamte Repertoire des Taekwondos zum Einsatz bringt. Niko hält entschlossen dagegen, muß sich jedoch deutlich nach Punkten geschlagen geben, auch wenn die Aktionen des Kasachen durch das Kampfgericht offensichtlich sehr wohlwollend beurteilt werden.

Aber es gibt hier nichts zu „rütteln“ – der Kasache, bereits vor eineinhalb Jahren bei uns in GMHütte dabei und dort gleich in 2 Kampfpaarungen dominierend, hat den Sieg klar errungen. Glückwunsch!
Bild vergrößern? Bitte klicken Im 3. Kampf des Abends geht Jason in der Klasse – 62 Kg an den Start. Auch hier präsentieren die Kasachen einen Top-Mann; in den unteren Klassen ist einfach erhebliches Potential vorhanden. Jason läßt sich nicht groß beeindrucken und hält mit Angriffen gleichermaßen entschlossen – obwohl er noch keinerlei national oder internationale Kampferfahrung aufzuweisen hat – dagegen.

Nach einer sicherlich aktionsreichen Begegnung geht diese Paarung leider auch nach Punkten an das kasachische Team.
In der 4. gesetzten Paarung geht in der Klasse – 78 Kg Philipp an den Start. In dieser „oberen Gewichtsklasse“ rechnen wir uns wieder klare Siegchancen aus und es sieht während des Kampfverlaufes auch sehr gut aus, obwohl Philipp aufgrund einer Handverletzung leicht gehandicapt ist. Am Ende gibt es dann einen Punktegleichstand was Kampfrichterentscheid bedeutet und dieser sieht des Kasachen als Sieger des Duells.
Vielleicht hätten wir noch einen „2. Axel“ mitbringen sollen, der uns als Punktrichter unterstützt, aber den haben wir nun mal leider nicht.
Schade, aber dennoch sei der Sieg dem kasachischen Wettkämpfer gegönnt und Philipp seitens der überaus charmanten Wettkampfärztin, in dieser Eigenschaft unverkennbar mit einer weißen Schürze dekoriert, eine Injektion aufgrund seiner schmerzenden Hand in den „Allerwertesten“.
In den nun folgenden 2 Kämpfen der Klasse – 67 Kg geht zunächst Andreas an den Start; der als recht unerfahrener Kämpfer in der 1. Runde sehr positiv aus sich aufmerksam macht, dann allerdings rapide – offensichtlich konditionell bedingt – abbaut und während des weiteren Kampfverlaufes arge Probleme hat. Unser Team feuert ihn verzweifelt an, aber Andreas scheint zum Teil völlig abwesend zu sein.
Der Kampf geht berechtigter Weise klar verloren.
Wie wir später feststellen, zurückzuführen auf ein Kreislaufproblem, was Andreas bisher trotz Bild vergrößern? Bitte klicken ärztlicher Abklärung nicht in den Griff gekriegt hat.
Fest steht, dass der Sache zu Hause auf den Grund gegangen werden muß und erst dann für Andreas wieder Wettkampf möglich ist.
Auch in dem nachfolgenden Kampf, in dem Jan ebenfalls in der Klasse – 67 Kg an den Start geht, können wir leider nicht auftrumpfen und müssen uns erneut aufgrund des Punktestandes geschlagen geben.

Wenngleich das unterschiedliche Leistungspotential zum kasachischen Wettkämpfer in dieser Begegnung nicht so gravierend ist und Jan versucht durch aktive Kampfgestaltung Punkte zu Bild vergrößern? Bitte klicken machen, nutzt sein kasachischer Kontrahent seine Chancen rigoroser aus und hat hiermit Erfolg.
Im vorletzten Kampf des Abend geht Daniel – 58 Kg an den Start, zeigt keinerlei Respekt und setzt seinen Gegner von vornherein bei hervorragender Kondition massiv unter Druck. Dieser hat somit auch sichtlich Mühe hier mitzuhalten und es entwickelt sich ein sehr aktiver Kampf, in dem Daniel dominiert.

Leider sehen dieses am Ende die Punktrichter etwas anders, weshalb der Kampf sehr knapp nach Punkten an den kasachischen Wettkämpfer geht, woran auch zahlreiche Lobesworte für Daniel aus Bild vergrößern? Bitte klicken dem kasachischen Lager nichts ändern.
Bewußt haben wir den Kampf in der Klasse + 84 Kg an das Ende gestellt, da wir uns mit Christian hier klare Siegchancen ausgerechnet haben. Uns so sollte es dann auch kommen. Nachdem die Kasachen im März 2001 bei uns in Georgsmarienhütte in dieser Klasse wahrlich nicht gut ausgesehen haben, scheint sich dieses trotz Heimvorteils und eines anderen Gegners zu wiederholen.

So scheint Christians Gegner von vornherein völlig überfordert und wirkt im Kampfgeschehen zeitweilig etwas „orientierungslos“, rafft sich jedoch jedesmal neu auf und versucht im Rahmen seiner doch eher bescheidenen Möglichkeiten „Druck“ zu machen. Im Laufe dieses eifrigen Gefechtes verliert er nicht nur einmal die Kontrolle über seine Aktionen und setzt mehrfach mit der Faust zum Kopf an. Hierdurch oder bei anderen Aktionen dieser doch recht hitzigen Auseinandersetzungen, zieht sich Christian im Kinnbereich eine leichte Platzwunde zu, was dazu führt, dass der Kampf zur Versorgung dieser Wunde einige Male unterbrochen wird. Am Ende steht der Sieger mit Christian jedoch eindeutig fest.
So gegen 20.00 Uhr geht die Veranstaltung dann dem Ende zu. Nach Siegerehrung mit zahlreichen Präsenten (vom Bügeleisen über Wasserkocher bis hin zum High-Tech-Musikgerät können die Wettkämpfer Bild vergrößern? Bitte klicken Bild vergrößern? Bitte klicken so manches nützliche Geschenk vereinnahmen) stellen sich dann beide Wettkampf- mannschaften mit Offiziellen noch einmal den Fotografen bevor es zügig zum Umziehen in die Unterkunft geht, um kurze Zeit später in einem koreani- schen Restaurant mit der kasachischen Mannschaft, den Kampfrichtern sowie Offiziellen das Gelingen der Veranstal- tung ausgiebig zu feiern.

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Während eines sehr abwechslungsreichen Essens, werden bei einigen Gläschen Wodka so manche Tischreden – für den einen oder anderen auch mal etwas überraschend – gehalten, bevor sich zu späterer Stunde unsere beiden „Break-dancer“, Jason und Nico, angefeuert von stehenden Ovationen, zu einigen Tanzeinlagen hinreißen lassen.

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Wenngleich wir den heutigen Vergleichskampf nach Punkten auch klar verloren haben, in dieser Disziplin sind uns unsere kasachischen Freunde einfach hoffnungslos unterlegen, weshalb sich nach anfänglichen Nachahmungsversuchen auch kein kasachischer Wettkämpfer mehr hierin versucht, sondern unsere beiden Breakdancer einfach mit anfeuert.
Und irgendwann früh morgens geht es dann nach Hause in unsere Unterkunft, wo sich morgens zum Frühstück bei Tee, Milchreis, Weißbrot sowie Reis und Frikadellen nur vereinzelt Sportler einfinden.

Sonntag, der 27. Oktober 2002

Die meisten von uns schlafen etwas länger oder halten sich einfach nur auf dem Flur oder in den Zimmern auf – Ausruhen ist nach dem gestrigen durchweg anstrengenden Tag angesagt.
Das Wetter ist wieder einmal herrlich, die Sonne scheint, es dürften so um die 20 Grad sein.
Am späten Vormittag werden wir von Timur abgeholt, der uns heute zu sich eingeladen hat, um dort den letzten Tag unseres Kasachstan-Aufenthaltes zu verbringen.
Timur kennen wir als Manager des kasachiscehn Teams, welches letztes Jahr bei uns in Georgsmarienhütte zum Vergleich weilte. Timur ist geschäftlich sehr viel unterwegs und ist erst gestern von einer Geschäftsreise aus Europa nach Almaty zurückgekehrt, insofern ist der heutige Tag zugleich Begrüßung und Verabschiedung.
Nachdem wir uns Timurs Haus angeschaut haben, toll mit vielen Extras ausgestattet und herrlich auf einer Anhöhe mit Blick über Almaty gelegen, sitzen wir gemütlich im Wohnzimmer und dinieren fürstlich mit diversen Fleischgerichten, Salaten sowie Getränken.
Jeder von uns bekommt als Erinnerung an unseren Aufenthalt ein Gastgeschenk; Wolfgang in Ergänzung seiner bereits im März 2001 in Georgsmarienhütte überreichten kasachischen Tracht noch ein dazugehöriges Schutzschild mit Dolch.
Leider können wir unsere Präsente jetzt nicht überreichen, denn die haben wir gestern bei Swetlana Bild vergrößern? Bitte klicken im Auto liegen lassen.
Und dann sitzen wir bei schönem Wetter draußen auf der Terrasse. Neben Tee, Bier, Säften gibt es auch schon wieder etwas zu essen – echt kasachisches Schaschlik (große Stücke Fleisch, gegrillt am Spieß!) mit frischem Salat sowie Fladenbrot.
Die meisten von uns haben allerdings von gestern abend noch echte Probleme, so dass wir hier nur sehr zaghaft zulangen.

Timur bedauert es, denn so kommen die extra für uns frisch gefangenen Forellen leider nicht mehr auf den Grill. Aber es geht einfach nicht mehr, wir sind alle satt.
Gegen 17.00 Uhr, wir saßen schon einige Zeit auf der Terrasse, möchten viele von uns noch einmal in die Stadt zum Einkaufsbummel. Während Alexander und Wolfgang mit Timur den späten Nachmittag bei untergehender Sonne auf der Terrasse bei heißem Tee verbringen, fahren alle anderen noch einmal nach Almaty-City.
Bild vergrößern? Bitte klicken Gegen 18.30 Uhr sind alle wieder zurück und wir gehen zum Abendessen ins Haus.
In gemütlicher Atmosphäre sitzen wir um einen großen reichhaltig gedeckten Tisch und – hier greift einfach der Spruch: „…das Auge ißt mit…!“ – viele von uns essen an sich nur wegen der Vielfalt des Essens, denn richtig Hunger hat an sich noch keiner wieder so richtig.
Nach einigen Tischreden, an die wir uns während unseres Aufenthaltes mittlerweile gewöhnt haben sowie einigen Gläschen Wodka, bildet ein Stück Kuchen mit Kaffee den Abschluß des opulenten Mahles.

Gegen 21.00 Uhr verabschieden wir uns von Timur mit Wünschen für ein Wiedersehen in Deutschland, bedanken uns für die Gastfreundschaft sowie den nach dem gestrigen Wettkampf für uns sehr angenehm gestalteten Tag und fahren zur Unterkunft zurück.
Ein letztes Mal betreten wir unsere Unterkunft durch das große Rolltor und werden durch die Wachsoldaten durch Zuwinken freundlich begrüßt.
Nun heißt es Koffer packen und Warten auf den Transfer zum Flughafen; um 04.10 Uhr startet unsere Maschine in Richtung Heimat.

Montag, den 28. Oktober 2002

Bild vergrößern? Bitte klicken Gegen 01.00 Uhr erscheinen Swetlana, Violetta und Marina sowie Sergej bei uns in der Unterkunft um uns zum Flughafen zu fahren.
Geschlafen hat zwischenzeitlich niemand; wir treffen uns bei Jan und Nico zur geselligen Abschiedsrunde auf dem Zimmer.
Swetlana hat den „Abschiedstrunk“ mitgebracht und so kreist das randvolle Wasserglas, bis sich schließlich Philipp (nach vorausgegangenen zum Teil oftmals zaghaften Nippversuchen) aufrafft, durch einen beherzten Schluck dem Ritual ein Ende zu bereiten.
Ein kräftiges Schütteln – und dann heißt es kurze Zeit später auch schon Aufbruch. Gegen 2 Uhr fahren wir durch die Innenstadt zum Flughafen am Rande der Stadt. Unterwegs gibt es noch einen kurzen Zwischenstopp; Alexander muß für einen Bekannten in Deutschland noch ein Medikament aus der Apotheke mitnehmen. Obwohl es 2 Uhr morgens ist, gibt es keinerlei Probleme. Schon kurze Zeit später rollen wir weiter in Richtung Flughafen.
Auf dem Weg zum Flughafen stellen wir fest, dass das Wetter offensichtlich schlechter wird und so scheint unser nunmehr zu Ende gehender 10tägiger Aufenthalt gut „getimt“ gewesen zu sein. An der Pforte zur Einfahrt auf den Parkplatz tritt Sergej noch einmal in Aktion und so können wir auf einen Parkplatz direkt neben der Abfertigungshalle fahren.
Hier werden die Koffer ausgeladen und zum letzten Mal heißt es dann: „Kuman Charyot Kyongle“, womit wir uns von Swetlana, Violetta, Marina und Sergej offiziell verabschieden.
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Wir tauschen noch kurz einige kleinere Präsente, verabschieden uns alle noch einmal persönlich und dann fährt Sergej bereits laut hupend davon, bevor wir in Begleitung von Swetlana das Flughafengebäude.betreten. Die Passkontrolle sowie das Einchecken gehen problemlos über die Bühne, kurze Zeit später sitzen wir im Bus, der uns über das Rollfeld zu unserem Lufthansa-Airbus fährt.
Bild vergrößern? Bitte klicken Kurz nach 4 Uhr heben wir pünktlich aufgrund des Gegenwindes zum knapp achtstündigen Rückflug nach Frankfurt in Almaty ab.
Der Steigflug läßt die Lichter Almatys kleiner werden, bevor die Sicht auf die Stadt durch eine Wolkendecke gänzlich verwehrt wird und wir richten uns nunmehr im Flugzeug auf einen längeren Aufenthalt ein.
Do Swidanija Almaty, Do Swidanija Kaschstan!
Gegen 06.20 Uhr (mit 5stündiger Zeitverschiebung) landen wir überpünktlich in Frankfurt; problemlos geht es auch hier durch Paß- und Zollkontrolle und dann sitzen wir bereits im Wartebereich zum Transfer nach Münster-Greven.
Über eine Gangway können wir gegen 08.00 Uhr eine British Aerospace besteigen und nach nur gut 30minütigen Flug landen wir wieder in Münster-Greven.
Nach einigen Komplikationen bei der Gepäckausgabe (zunächst erhielten wir die Information, das ein Teil des Gepäckes in Frankfurt geblieben sei) treffen wir uns in der Eingangshalle des Flughafengebäudes, bauen uns hier im Kreis auf, um noch einmal unseren Schlachtruf: Bild vergrößern? Bitte klicken „Fight…uh…ah, Fight…uh…ah, Fight, Fight, Fight….!“, mit dem wir uns in Almaty vor dem Wettkampf auch eingestimmt hatten, lauthallend zur Verwunderung manches anderen dort Wartenden herauszustoßen, plazieren uns abschließend zum letzten gemeinsamen Gruppenfoto und dann geht es bereits wieder mit unserem Vereinsbus sowie einem PKW zurück nach Osnabrück, während Philipp zurück Richtung Oldenburg fährt.

Was wohl unser Sergej macht, der so manches Mal während unseres Aufenthaltes in Kasachstan mit kräftig tiefer Stimme und dem Ruf: „Jaaaason!“ dessen Einsatz einforderte???
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Ich hoffe, wir konnten Euch mit vorstehenden Zeilen einen kleinen Überblick über unseren Aufenthalt in Kasachstan geben und Euch etwas an unserem Erlebten teilhaben lassen.

Alles Gute!
Wolfgang